COMPUTER AN GRUNDSCHULE

Leserbriefe – March – Badische Zeitung 06.01.19, 10:57
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Leserbriefe
COMPUTER AN GRUNDSCHULE
„Lernen geschieht durch Bewegung“
Zum Text „Computer ab der ersten Klasse“ zur Ratssitzung in March vom 28. Dezember:
Es wäre schön, wenn wir an der Grundschule ohne Computer auskämen – das brachten eine Lehrerin und Räte laut BZ zum Ausdruck.

Aus ärztlicher, neurobiologischer, psychologischer und erziehungswissenschaftlicher Sicht wäre das nicht nur „schön“, sondern dringend erforderlich. Dafür gibt es wissenschaftlich unbestreitbare Gründe: Die mit der Digitalisierung der Schulen verbundene massive Dauerbestrahlung mit künstlichen gepulsten Mikrowellen (hier vor allem Wlan) führt zu fortgesetzter Schädigung der natürlichen biologischen Regelkreise. Kinder sind dem besonders ausgeliefert: Zellschädigung durch oxidativen Stress, Immunschwäche, Brüche in der Erbsubstanz, Konzentrationsverlust, Verhaltensstörungen, Gedächtnisschwäche, Bahnung aller bekannten und unbekannten Krankheiten sind weltweit immer wieder wissenschaftlich bewiesene Folgen. Für die gesunde Entwicklung des kindlichen Gehirns in den ersten beiden Lebensjahrzehnten ist eine zunehmende Differenzierung der Nervennetze im Kortex lebensnotwendig, wodurch immer feiner werdende Verschaltungen in den Rindenfeldern des Gehirns angelegt werden. Voraussetzung für die Entwicklung von Eigenständigkeit, Denken, Planen und Problemlösungen, für Empathie und soziale und intellektuelle Kompetenz.


Wenn Computer in der Grundschulzeit das Lernen prägen, erleiden die reifenden
Nervennetze durch Falsch- und Überstimulierung eine Notreife. Mit der Folge, dass alle oben genannten erhofften und für ein reifes und verantwortungsvolles Leben notwendigen Fähigkeiten genau nicht entwickelt werden können. Die dadurch entstehende Leere erzeugt ein unauslöschliches Verlangen nach mehr, verankert im Schaltkreis des
sogenannten Belohnungssystems. Hirnphysiologisch eine opiumartige Sucht. Warum stimmen Eltern und Lehrer dann zu? Lernen geschieht durch Bewegung, Nachahmung, Erfahrung, Üben mit lebendigen Wesen, durch Vorbilder zum „Anfassen.“ Ich wünsche den Kindern in March – und allen Kindern – Eltern und Lehrer, die sich als Vorbild für die Zukunft ihrer Kinder einsetzen und Zivilcourage zeigen, sich für eine humane Bildung einsetzen und sich der von Großkonzernen befeuerten „Digitalen Bildungsoffensive“ widersetzen.

Wolf Bergmann, Mediziner (Freiburg)
Fr, 04. Januar 2019
March
Ressort:
Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der BZ vom Fr, 04. Januar 2019: