Proteste zeigen Wirkung – diagnose:funk

Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz erklärt den denkenden Bürger zum Problem.

Die Bundesregierung hat in ihren Meseburger Beschlüssen (November 2019) eine Mobilfunkstrategie beschlossen, u.a. mit dem Ziel der schnelleren Durchsetzung von 5G.[1] Die Kernpunkte:

Der Staat will selbst Mobilfunk-Standorte errichten, wenn sie für Betreiber unwirtschaftlich sind. Es geht dabei auch um Daten und Wirtschaftswachstum.

Das ZDF schreibt in einer Pressemitteilung: „“Vor uns liegt viel Arbeit“, sagte Kanzlerin Angela Merkel. „Die Digitalisierung wird unsere Gesellschaft dramatisch verändern, sie tut es heute schon.“ Dabei gelte insbesondere im digitalen Verkehr mit Behörden, dass der Bürger seine Datenhoheit behält und selbst entscheidet, welche Daten er hier weitergeben will und welche nicht.

Daten seien das „neue Öl“, sagte Merkel. Sie seien ein Rohstoff, aus denen neue Geschäftsprodukte entstehen könnten.

„Besorgt über den wachsenden Widerstand angesichts der Gesundheitsgefahren der Mobilfunkstrahlung, insbesondere zu 5G, will die Regierung eine Informationskampagne für mehr Akzeptanz starten. Ein Ziel: die Planungsverfahren beim Ausbau der Mobilfunk-Infrastruktur sollen schneller werden, und nicht mehr durch Initiativen und Gemeinderäte beeinflusst werden.

Diese Reaktion auf den 5G-Widerstand merkt man bereits.

Verstärkt kommen in der Presse Artikel, in denen Risiken heruntergespielt werden. Dabei arbeiten offensichtlich die Bundesregierung, das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), die ICNIRP und Stiftungen des Bundes zusammen.

Studie des BfS: Mehrheit der Bürger über Risiken der Strahlung besorgt

Die Regierung scheint auch aufgeschreckt zu sein durch die Ergebnisse einer Untersuchung des Bundesamtes für Strahlenschutz „Was denkt Deutschland über Strahlung?“[2], die zeigt, dass dieser Legitimationszirkel zur Normalisierung von Gefahren und die sogenannte „Risikokommunikation“ bisher wenig Wirkung hatte. Das für das BfS ernüchternde Ergebnis:

  • Bundesweit sind 51 Prozent der Bevölkerung über die Risiken beunruhigt, im Süden Deutschlands sogar 58%, nur noch 37 Prozent vertrauen darauf, dass staatliche Institutionen des Strahlenschutzes sie schützen (Götte 2019: 9,33). Schauen wir genauer hin, zeigt sich, dass 83 % der Bevölkerung beunruhigt sind in Bezug auf die Strahlung von Mobilfunkmasten (wenig besorgt 31,6 %, eher 30,2 %, sehr 21,2 %) und nur 15,6 % geben an, „gar nicht“ beunruhig zu sein (ebda S.34).

Quelle: https: www.diagnose-funk.org=““ publikationen=““ artikel=““ detail&newsid=“1504