Wohngifte
Wissenswertes über mögliche Schadstoffe im Wohnraum

In vielen Räumen finden sich Raumluftschadstoffe (kurz: Wohngifte), die Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit negativ beeinflussen können.

Aber wie genau entstehen diese Raumluftschadstoffe und was macht sie so gefährlich?

Raumluftschadstoffe – Die unsichtbare Gesundheitsgefahr

In vielen modernen Möbeln, Wohngegenständen und Baustoffen werden chemische Stoffe verarbeitet, die in die Raumluft austreten und so eingeatmet werden können. Für viele dieser Stoffe existieren bereits Emissions-Grenzwerte. Dabei wird aber vernachlässigt, dass sich diese gegenstandsbezogenen Einzelwerte nach dem Einbau oder Kauf um die Werte anderer Gegenstände addieren.

Das Ergebnis: Eine Schadstoff-Summe, die jenseits aller Grenzwerte liegt.

Beispiel 1: Holzschutzmittel

Lange Zeit wurden in alten Häusern, Fertighäusern und Neubauten Holzschutzmittel verarbeitet, die bis heute noch wirksam sind oder deren Zerfallsprodukte von den Bewohnern eingeatmet werden können.

Ein Warnschild ist leider die Ausnahme. In den meisten Fällen wird die Wirkung von Raumgiften dieser Art einfach vernachlässigt.

Beispiel 2: Laserdrucker & -kopierer

Viele Arbeitsplätze sind mit Ozon und giftigem Tonerstaub aus Laserdruckern oder Kopierern belastet.

Ein handelsüblicher Laserdrucker transportiert ca. 8 m3 Luft in den Raum – und die Schadstoffe gleich mit.

In solcher Luft sind zum Beispiel enthalten:

  • Hausstaub
  • Keime und Bakterien
  • Benzol, Styrol, Phenol, Nickel, Kobalt, Dibutylzinn
  • PAK, Formaldehyd, PCP, PCB, Holzschutzmittel

Wie nehmen Luftbestandteile Einfluss auf unsere Gesundheit?

Partikel von 1 bis 10 Mikrometer sind lungengängig und daher grundsätzlich in der Lage, Krebserkrankungen auszulösen. Sie können zu Augen-, Haut- und Schleimhautreizungen führen, zu Entzündungen der oberen Atemwege und Nebenhöhlen, zu Bronchitis und zu Asthma.

Überall im Wohnraum und am Arbeitsplatz finden sich Mikroorganismen wie Schimmelpilze, Hefen oder Hausstaubmilben (z. B. in Matratzen). Milbenausscheidungen (die Hauptverantwortlichen für die Entstehung einer Hausstauballergie) und Schimmelpilzsporen verteilen sich mit jedem Luftzug im Raum.

Auch diese organischen Schadstoffe können

  • Allergien und Atemwegserkrankungen auslösen oder verstärken,
  • direkt giftig wirken auf Organe und das Nervensystem,
  • Infekte auslösen, verstärken oder eine Erkrankung begünstigen.

Viele Therapeuten ziehen die Belastungen der Raumluft nicht als Ursache für die Gesundheitsprobleme der Menschen in Betracht. oft werden lediglich die Symptome bekämpft, nicht aber die Ursache der Beschwerden.

Mögliche Folgen für die Gesundheit durch dauerhafte Belastungen:

  • häufige Kopfschmerzen und Migräneanfälle
  • Rücken- und Gelenkschmerzen
  • dauernde Müdigkeit oder körperliche Schlaffheit
  • Schwindelanfälle
  • Stoffwechselstörungen
  • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
  • Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
  • Erkrankungen der Atemwege
  • Allergien und Hautkrankheiten
  • Immunschwäche mit häufigen oder schwere Infekten
  • Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
  • Entwicklungsstörungen bei Kindern
  • Depressionen und unerklärliche Nervosität
  • erhöhte Anfälligkeit für Demenzerscheinungen
  • verschiedene Krebserkrankungen

Wohngifte und Schadstoffe in unserer Umgebung

Die Industrie ist erfinderisch: Es gibt über 100.000 verschiedene chemische Einzelstoffe und mehr als 1 Million chemischer Mixturen, aber nur wenige Grenzwerte, die sich größtenteils auf den Einsatz am Arbeitsplatz beziehen. Bei einigen Stoffen sind Gesundheitsgefahren nachgewiesen, bei vielen fehlen noch verlässliche Ergebnisse zu Langzeitrisiken und Wechselwirkungen.

Eine neue Art der Gefährdung wird durch die sogenannte NANO-Technologie hervorgerufen. Hier entwickeln kleinste Einheiten bekannter Stoffe auf Grund ihrer geringen Größe besondere Eigenschaften und nehmen so ungewollt Einfluss auf den menschlichen Organismus.

Die häufigsten Gifte in unserer Wohn- und Arbeitsumgebung sind:

  • Formaldehyd und andere giftige Gase wie Ozon, Chlor
  • Stadt -, Industrie- und Erdgas
  • Verbrennungsgase wie Kohlenmonoxid und Stickstoffdioxid
  • Lösemittel und leichtflüchtige Schadstoffe wie Aliphate, Alkane, Alkohole, Amine, Aromaten, Ester, Ether, Glykole, Isocyanate, Ketone und Terpene
  • Biozide und andere schwerflüchtige Schadstoffe wie Pestizide, Insektizide, Fungizide, Holzschutzmittel, Flammschutzmitel, Weichmacher, PCB und PAK
  • Schwermetalle und andere anorganische Schadstoffe, Verbindungen und Salze
  • Asbest- , Mineral- und andere Faser sowie Partikel